Präbiotika – Nahrung für den Darm

Darmsanierung

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Wer hat davon noch nichts gehört – Probiotische Lebensmittel, wie Joghurt, Müsli und Säfte, die Mikroorganismen enthalten, welche eine gesunde Darmflora fördern sind zurzeit in aller Munde. Was viele jedoch nicht wissen ist, dass ihr Pendant, die so genannten Präbiotika, fast noch wichtiger sind, da sie die Nahrungsquelle für unsere essenziellen Darmbakterien sind. Erfahre im Artikel, wie du mit Präbiotika deinen Darm sanieren kannst.

Präbiotika Definition

Präbiotika oder auch Prebiotika gehören zur bekannteren Gruppe der Ballaststoffe und sind einfach ausgedrückt die Nahrung der Bakterien in unserem Darm. Diese gesunden Bakterienstämme werden wie bereits erwähnt, Probiotika genannt und brauchen die Präbiotika zum Überleben. Ohne Präbiotika bleibt insofern auch die Wirkung von probiotischen Lebensmitteln aus, da die Bakterien, welche für eine gesunde Darmflora sorgen, nicht überleben können.

Aus diesem Grund sollte unsere Nahrung auch genügend Präbiotika enthalten. Zu den Präbiotika zählen Lebensmittel, deren Bestandteile zum einen von unserem Magen nicht verdaut werden können und zum anderen das Wachstum und die Aktivität von Darmbakterien anregen.

Einer dieser Stoffe ist das Präbiotikum Inulin. Die Stärkeart Inulin gilt als präbiotischer, wasserlöslicher Ballaststoff und kann bspw. in Artischocken, Topinambur, Spargel und Schwarzwurzeln gefunden werden, die insofern zu den präbiotischen Lebensmitteln gehören.

Will man jedoch gezielt seinen Darm wiederaufbauen, ist es ratsam, Inulin und andere präbiotische Stoffe gezielt und konzentriert einzunehmen. In der Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln wird das Inulin beispielsweise aus Chicoréewurzeln oder Topinambur isoliert.

Ein Video, welches anschaulich die Bedeutung von Prä- und Probiotika aufzeigt:

Präbiotika Funktion

Der Dickdarm ist in sich bereits ein kleines Ökosystem, welches über 500 verschiedene Bakterien beheimatet. Die Zusammensetzung einer stabilen Darmflora besteht dabei aus 80% guten und 20% schlechten Bakterien. Dabei gelten Bifidobakterien und Lactobazillen als „gute“ Bakterien und anaerobe Bakterien wie Clostridien oder Enterokokken als „schlechte“ Bakterien. Diese sind bspw. hoch Konzentriert bei Durchfallerkrankungen anzutreffen.

Bifido- und Milchsäurebakterien als gute Bakterien sind im Darm für die Aufnahme von Nährstoffen, sowie für eine gesunde Verdauung verantwortlich und tragen nebenbei auch zur Stärkung des Immunsystems bei. Damit diese Bakterien ihre Funktionen ausüben können, brauchen sie Nahrung – die Präbiotika.

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Wie bereits erwähnt gelangen Präbiotika unverdaut in den unteren Darmabschnitt. Dort fördern sie das Gleichgewicht der Darmflora, indem sie sowohl die Anzahl, als auch die Aktivität der positiven Darmbakterien steigern und gleichzeitig das Wachstum von schädlichen Bakterien, Keimen und Hefepilzen hemmen. Ein Wachstum dieser kann zu diversen Krankheiten auch außerhalb des Verdauungstraktes führen. Daher unterstützen Präbiotika hier maßgeblich die Abwehrfunktionen des menschlichen Körpers.

Daneben haben einige Präbiotika auch spezielle Eigenschaften. So fördert beispielsweise Inulin die Bildung von kurzkettigen Fett- und Milchsäuren, was wiederum zu einer Senkung des pH-Wertes im Dickdarm beiträgt und die Calciumaufnahme erleichtert. Außerdem fördern kurzkettige Fett- und Milchsäuren das im Darm erwünschte saure Milieu, welches die Ansiedlung von pathogenen (schlechten) Darmbakterien erschwert. Inulin bewirkt zudem die Erhöhung des Stuhlvolumens durch eine quellende Wirkung im Darm, was zu einem schnelleren Sättigungsgefühl führt.

Die Folgen eines Mangels

Nehmen wir über die Nahrung nicht genügend Präbiotika zu uns, müssen unsere Darmbakterien hungern. In diesem geschwächten Zustand können sie den pathogenen (schlechten) Bakterien nur wenig entgegensetzen, wodurch sie von diesen verdrängt werden, was die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringt.

Dysbakterie

Die Folge ist eine Dysbakterie (unerwünschte Veränderung der Bakterienflora), welche den menschlichen Organismus erkranken lässt. Symptome sind dann Verdauungsprobleme, Darmwinde oder Stuhlunregelmäßigkeiten. Besteht eine Dysbakterie jedoch über einen längeren Zeitraum können die Folgen weitaus schlimmer sein und zu Allergien, Entzündungen und gar Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Präbiotika und Antibiotika

Ein Präbiotika Mangel tritt dabei häufig nach Antibiotika Behandlungen auf, da diese neben den bösen, auch die guten Bakterien angreifen. In der Folge einer Antibiotika Behandlung muss daher oft der Darm saniert werden. Neben Probiotika dürfen hier Präbiotika nicht fehlen. Vermeiden kann man dies jedoch durch die Verwendung natürlicher Antibiotika wie Citricidal oder Kolloidales Silber.

Die besten Präbiotika Quellen

Es gibt ganz verschiedene Nahrungsmittel, welche zur Aufnahme von Präbiotika geeignet sind. Im Folgenden stellen wir Dir drei besonders reichhaltige Pflanzen vor, die Deine Darmbakterien mit Nahrung versorgen und zu den besten Präbiotikaquellen gehören.

Topinambur

Topnimabur

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Topinambur gehört zur Pflanzengruppe der Korbblüter und ist eng verwandt mit der Sonnenblume. Als Lebensmittel ist dabei vor allem die Wurzelknolle interessant, die extrem reich an Ballaststoffen ist und zu 16 % aus dem bereits vorgestellten Präbiotikum Inulin besteht. Konzentrierte Topinambur Nahrungsergänzungsmittel enthalten sogar bis zu 40 % Inulin. Keine andere Pflanze enthält mehr. Der Mehrfachzucker ist als Nahrung für unsere Darmbakterien ideal geeignet und sollte somit Bestandteil einer jeden Darmsanierung sein. Neben Inulin enthält Topinambur weiter Mineralien wie Calcium, Magnesium, Phosphat, Kalium und Natrium, im optimalen Verhältnis. Als Nahrungsergänzungsmittel wird Topinambur als Pulver dargeboten. Die empfohlene Dosierung beträgt hier 10 g pro Tag.

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Schwarzwurzel

Präbiotikum

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Auch die häufig als „Winterspargel“ bezeichnete Schwarzwurzel gehört zu der Gruppe der Korbblütler und ist erst seit dem 17. Jahrhundert als Nahrungsmittel bekannt. Davor wurde es als Heilpflanze bei Schlangenbissen und bei der Pest angewandt. Dieses Heilwissen ging mit der Aufklärung jedoch verloren und heute weiß kaum noch einer um die heilenden Kräfte der Schwarzwurzel. Dabei ist der Winterspargel eines der nährstoffreichsten Gemüse überhaupt. Er enthält einen außerordentlich hohen Gehalt an Vitamin B, E und C und ist vollgepackt mit Mineralstoffen wie Phosphor, Eiweiß und Calcium. Das entscheidende jedoch ist ihr bemerkenswert hoher Inulingehalt von 12,5 %, welcher die Schwarzwurzel zu einer hervorragenden Präbiotikaquelle macht.

Zichorienwurzel

Zichorinwurzel

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Die Zichorinwurzel ist die Wurzel der kultivierten Wegwarte, welche geröstet auch heute noch oft als Kaffee-Ersatz verwendet wird. Die Wegwarte findet man an Weg- und Feldrändern. Vielleicht ist es gerade diese Alltäglichkeit, weshalb sie heute zu den vergessenen Heilpflanzen gehört. Doch schon in der Antike wurde die Wegwarte sowie die Wirkung ihrer Wurzel von großen Ärzten und Gelehrten erwähnt.

Die Zichorienwurzel enthält eine so hohe Konzentration an Präbiotika wie bspw. Inulin, dass sie an zweiter Stelle der präbiotischen Lebensmittel hinter Topinambur steht. Mit ihr lassen sich Tees und Speisen zubereiten und es kann ganz einfach eine präbiotische Ernährung unterstützt werden.

Präbiotika und Probiotika im Doppelpack

Probiotische Bakterien benötigen ihre präbiotische Nahrung, um zu überleben und ihre Aufgaben zu erfüllen. Doch für eine sinnvolle Einnahme von Präbiotika ist zunächst das Vorhandensein von ausreichend vielen gutartigen Bakterienstämmen nötig. Wo also anfangen?

Eine Möglichkeit sind sogenannte Synbiotika. Dabei handelt es sich um Nahrungsergänzungsmittel, die Pro- und Präbiotika gleichermaßen liefern, sodass der Darm mit allem versorgt wird, was er braucht.

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